Habt ihr schon von Hildegard von Bingen gehört? Sie war zu Zeiten des Mittelalters eine Heilige der römisch-katholischen Kirche, erste Ärztin, Universalgelehrte, Dichterin, Komponistin und Naturforscherin. Nach Ihrer Zeit gerieten viele Ihrer Lehren in Vergessenheit, bis 1970 ein österreichischer Arzt sie wieder aufleben lies - im Zeitalter der immer chemisch werdenden Schulmedizin. (Quelle und zum Weiterlesen hier oder hier).
Sehr bekannt sind heutzutage ihre Nerven- oder auch Energiekekse aus Dinkelmehl. Dinkel, der durch sie eine Renaissance erfuhr, wirkt nach Ihrer Theorie beruhigend und immunstärkend, Zimt hellt die Stimmung auf. Man nennt sie auch "Kekse gegen den Winterblues". Einen interessanten Artikel zum Dinkel findet ihr in dem Zusammenhang hier.
Wir haben uns in Bingen auf Ihre Spuren begeben!
Zuerst waren wir im Museum am Strom. Dort gibt es zahlreiche Informationen über ihr Leben.
Man findet dort auch eine kleine Ausstellung über Römer/die Stadtgeschichte. Drei Räume waren historisch eingerichtet, schaut mal die Tapete, ich fand sie so schön!
Weiter ging es zur Rochuskapelle, früher ein Verehrungsort für Hildegard von Bingen. Die Originalkapelle brannte 1889 aufgrund eines Blitzschlages nieder. In der wieder aufgebauten Kapelle widmete man nun einen Altar der Heiligen.
Nahe der Kapelle befindet sich ihr Kräutergarten, der heute von Kreuzschwestern gepflegt wird. Dort wachsen in der warmen Jahreszeit über 80 Heilkräuter und Bäume, die auf Niederschriften Hildegards zurückzuführen sind. Jetzt im Winter war der Garten leider geschlossen.
Gleich nebenan ist das Hildegard-Forum der Kreuzschwestern. Dort gibt es einen kleinen Laden mit Produkten ihrer Lehren, wechselnde Ausstellungen und Vorträge finden statt und man kann dort auch Mittagessen. Haben wir nicht, sah aber gut aus und wir werden das sicher mal nachholen.
Der bekannte Mäuseturm von Bingen war leider gerade in Restauration.
Nun aber zurück zu den Keksen. Ich finde sie schlicht und trotzdem sehr schmackhaft. Ein idealer Zwischensnack. Das Rezept ist aus dem Original Dinkelkochbuch von Hildegard, ich habe es leicht abgewandelt.
Nervenkekse nach Hildegard von Bingen
Ihr benötigt für ein Blech
90g Butter oder Margarine, 4 Esslöffel Rohrzucker, ein Ei, zwei Messerspitzen Zimt, 200g Dinkel-Vollkornmehl, 50g helles Dinkelmehl, eine Messerspitze Backpulver
Butter oder Margarine mit dem Zucker schaumig rühren, dann das Ei dazugeben, gut vermischen, Zimt, Backpulver und die Mehle mischen und alles zu einem glatten Teig verarbeiten. In Folie gewickelt eine Stunde kühl stellen. Dann etwa 5 Minuten bei Raumtemperatur liegen lassen, ausrollen und Kreise ausstechen (ich habe ein kleines Glas genommen). Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im vorgeheizten Ofen bei 160C etwa 15 Minuten backen, bis sie leicht bräunen.
Mit milchfreier Margarine auch laktosefrei!
Eure Katja
Ich finde Klostergärten ja unsagbar spannend. Was man dort von den Klosterschwestern alles über die Heilkräfte der Natur lernen kann... Toll! Die Kekse gegen Winterblues nehme ich gleich mal für den nächsten Tag mit ollem Schmuddelwetter mit, danke dafür liebe Katja!
AntwortenLöschenHab einen zauberhaften Tag, Mia
Gerne :-)! Ja, ich werde auch noch einmal im Sommer hinfahren!
LöschenLG
Katja
Hm sehr lecker, so schlichte Kekse sind manchmal einfach das Beste=) Ich kenne Hildegard von Bingen, zu erst bin ich auf sie durch die vielen Gewürze und Fertigmüsli aufmerksam geworden=) Ein schöner Einblick den du gegeben hast!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse,
Krisi
Danke! Obwohl Bingen recht nah ist, sind ihre Produkte hier gar nicht so präsent, merkwürdigerweise.
LöschenLG
Katja
Ein schöner Post liebe Katja,
AntwortenLöschenich speicher mir das Rezept wieder ab ...
Da habe ich doch schon eine ganze Liste die ich mal ausprobieren will ...
Herzliche Grüße
Jutta
So gehts mir auch, wenn ich durch die Blogs stöbere :-)
LöschenLG
Katja
Liebe Katja,
AntwortenLöschenEin sehr interessanter Post über Hildegard von Bingen :-)
Meine Nachbarin backt die Kekse, daher kenne ich sie.
Schmecken echt gut.
Herzliche Grüße,
Sabine